Ergonomie in der Küche
Kochen liegt mehr denn je im Trend und macht Spaß. Dazu gehört auch der passende Raum. So schön und funktional die Küche auch ist, sie ist gleichzeitig Arbeitsplatz und sollte darum auch als ein solcher aufgebaut sein. Wer möchte schon nach der Zubereitung eines leckeren Abendessens oder beim Kuchenbacken für den Familienbesuch von Rückenschmerzen heimgesucht werden. Mit einer ergonomischen Küchengestaltung macht das Kochen gleich noch mehr Spaß. Denn der häufigste Grund für Rückenschmerzen ist eine falsche Haltung. Mit der richtigen Planung und einigen Tricks, kann man dies ganz leicht verhindern. Möbel Bald verrät Ihnen, vorauf Sie bei der Küchenplanung achten sollten und wie Sie für noch mehr Komfort in der neuen Küche sorgen.
Die Höhe macht den Unterschied
Die ergonomische Küche wird auf die eigene Körpergröße abgestimmt. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich die Köchin oder der Koch bei der Speisevorbereitung unnötig streckt oder zu weit nach unten beugen muss. Aufrechtstehend und mit angewinkelten Ellbogen wird hier Maß genommen. Die optimale Höhe für die Arbeitsplatte liegt etwa 10 bis 15 Zentimetern unter dem Ellbogen. Für unterschiedliche Tätigkeiten variiert jedoch auch die Arbeitshöhe. Damit die Arme am Herd nicht hochgehalten werden müssen, sollte das Kochfeld etwas tiefer und circa 25 Zentimeter unter dem Ellbogen liegen. Die Höhe der Spüle orientiert sich am Spülboden, der wie die Arbeitsplatte 10 bis 15 Zentimetern unter dem Ellbogen liegen sollte. So befindet sich die ideale Position des Spülenrandes immer über der gewählten Arbeitshöhe. Insgesamt ergeben sich damit drei verschiedene Arbeitshöhen. Wer mit unterschiedlich großen Personen regelmäßig gemeinsam kocht oder Kinder im Haushalt halt, kann auf höhenverstellbare Arbeitsbereiche setzen. Sockelsysteme mit Hubautomatik sorgen auf Knopfdruck für eine bessere Ergonomie und lassen sich ohne Probleme auf die richtige Höhe bringen.
Küchenschränke richtig planen
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so relevant erscheint, haben die Schränke in der Küche einen großen Anteil für die Ergonomie. Bei Unterschränken sind vor allem Vollauszüge praktisch und ergonomisch bedienbar. Der Verzicht auf Türen bietet deutlich mehr Komfort. Vollauszüge gewährleisten eine bessere Übersicht und einen leichteren Zugriff auf Geschirr, Besteck, Töpfe oder Pfannen. Dies vereinfacht auch den Arbeitsablauf in der Küche. Es wird Zeit gespart und anstrengendes Bücken oder Knien ist nicht nötig. Auch hinten platzierte Küchenutensilien sind gut zugänglich und lästiges Suchen in einer ungünstigen Haltung entfällt. Bei Hängeschränken gilt als erstes Kopffreiheit. Darum liegt die Höhe meist rund 50 Zentimeter über der Arbeitsfläche. Entscheidend für den Komfort ist insbesondere die Bewegungsrichtung der Front beim Öffnen. Klappenbeschläge haben den Vorteil, dass sie nach oben geöffnet werden und damit aus dem Arbeitsbereich verschwinden. Der Zugriff ist so uneingeschränkt möglich und es ist keine Tür im Weg, an der man sich stoßen könnte und drumherum bücken muss. Hochschränke sind wahre Stauraumwunder. Dank der Frontauszüge sind alle Vorräte und Küchengeräte leicht zu erreichen. Hier spielen die sogenannten Ergonomie-Ebenen eine entscheidende Rolle: Ganz oben und unten sollten nur Dinge verstaut werden, die nur selten verwendet werden. Auch schwere Gegenstände sollten möglichst immer unter der Höhe des Schultergelenks verstaut werden.
Elekrogeräte richtig platziert
Mindestens ebenso wichtig bei der Küchenplanung ist die ergonomische Integration von Elektrogeräten. Die Zeiten in denen der Backofen grundsätzlich unter den Kochplatten eingebaut war und der Kühlschrank als Einzelgerät auf dem Boden stand, sind glücklicherweise vorbei. Bequeme Zugriffshöhen sorgen für mehr Komfort und machen rückenfreundliches Arbeiten möglich. Das gilt für Kühlschrank, Backofen und Geschirrspüler, aber auch Dampfgarer, Mikrowelle und Kaffeevollautomat lassen sich in bedienungsfreundlicher Höhe aufstellen. Die neuen Dunstabzugshauben gewährleisten heute durch eine schräg angeordnete Abzugsfläche oder Liftfunktion optimale Kopffreiheit, auch bei größeren Küchennutzern.
Vier Übungen für einen gesunden Rücken
Ein regelmäßiges Training der Rückenmuskulatur kann vielen Beschwerden vorbeugen. Dafür muss man auch nicht ins Fitness-Studio oder in den Sportverein gehen. Das eigene Wohnzimmer reicht völlig aus.
Übung 1: Vier-Füßler-Übung:
Nutzen: Aktivierung und Stärkung der Rückenmuskulatur.
Ausführung: Gehen Sie auf alle Viere. Strecken Sie diagonal ein Bein nach hinten und einen Arm nach vorne. Führen Sie beides soweit zurück, dass sich Ellbogen und Knie berühren. Der Oberkörper wird auf diese Weise eingerollt und wieder gestreckt.
Umfang: 10 Wiederholungen pro Seite, 2-3 Sätze
Übung 2: Rumpfheber:
Nutzen: Stärkung der gesamten Rückenmuskulatur.
Ausführung: Legen Sie sich flach auf den Boden und spannen Sie Rücken, Bauch und Po an. Die Hände sind nach vorne ausgestreckt und die Fußspitzen aufgestellt. Heben Sie nun den Oberkörper leicht an, der Blick bleibt auf den Boden richtet.
Umfang: Mind. 10 bis 15 Sekunden halten, 6 Wiederholungen
Übung 3: Crunches:
Nutzen: Stärkung der Bauchmuskulatur
Ausführung: Legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und stellen Sie die Füße auf.
Verschränken Sie die Arme hinter dem Kopf und heben Sie Kopf und Oberkörper leicht an. Der Blick bleibt zur Decke gerichtet.
Umfang: 10 Wiederholungen, 3 Sätze
Übung 4: Seitenstütz:
Nutzen: Seitliche Bauch- und Rückenmuskulatur
Ausführung: Legen Sie sich auf die Seite und stützen Sie sich mit dem rechten Unterarm ab. Strecken Sie die Beine übereinander aus und heben Sie die Hüfte an. Rumpf und Beine sollten hier eine Linie bilden. Die linke Hand liegt auf der Hüfte.
Umfang: Mind. 10 bis 15 Sekunden halten. 5 Wiederholungen pro Seite